Heft 26 - Die Wiederherstellung der Innbrücken Kufstein
Beschreibung:
Am 11.7.1990, 22.00 Uhr, war die Welt des Brückenbaues in Tirol noch in Ordnung. Wenige Minuten später erschütterte ein Ereignis einen großen Teil Europas und wählte dabei die Brückenfamilie nördliche von Kufstein aus.
Kolkerscheinungen von einer bis zu diesem Zeitpunkt nicht vorstellbaren Tiefe und Mächtigkeit ließen den gemeinsamen Innbrückenpfeiler absinken und mit ihm alle drei Tragwerke.
Die hochfrequentierte Inntal-Autobahn, zwei bedeutende Bundesstraßen, sowie die Bahnlinie Rosenheim - Brenner, alle am Beginn des voll einsetzenden Urlauberverkehrs stehend, waren unterbrochen, der Inn drohte zu überborden.
Dies war die Ausgangslage für ein Heer von Exekutivbeamten, Technikern, Professoren, Verkehrsstrategen und politischen Verantwortungsträgern, die allesamt im wahrsten Sinne des Wortes über Nacht aufgerufen waren, die Situation zu bewältigen und den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen.
Gottlob war trotz der Schwere des Ereignisses kein Menschenleben zu beklagen, auch die mit hohem Risiko durchgeführten ersten Sanierungsarbeiten verliefen ohne menschliche Beeinträchtigung, ein Umstand, der das Geschehen wesentlich entlastete. Doch wurde neuerlich jedermann vor Augen geführt, dass es eine absolute Sicherheit im Leben nicht gibt und diese daher auch nicht erwartet werden kann und darf.
Im folgenden Bericht soll von der Arbeit aller Beteiligten, vor allem aber der Techniker, die Rede sein; von ihrer Angst in den ersten Stunden, ihren Strategien, von ihren technischen Überlegungen und den daraus abgeleiteten Maßnahmen.
Die erfolgreiche Wiederinstandsetzung der Kufsteiner Innbrücken stellt dem ingenieurhaften Denken und Handeln österreichischer Techniker ein hohes Zugenis aus. In wohldotierter Abwägung zwischen Sicherheit, Schnelligkeit, Aufwand und Wirtschaftlichkeit wurde hier ohne viel Aufhebens ganze Arbeit geleistet.