Gründruck Merkblatt "Beton für Kläranlagen"
Beschreibung:
Bei Kläranlagen kommt zu den üblichen Anforderungen an „wasserundurchlässige Betonbauwerke“ die Forderung nach Widerstandsfähigkeit gegen stark lösenden und treibenden chemischen Angriff hinzu. Die praktischen Erfahrungen bei den in den letzten 10 Jahren errichteten Kläranlagen haben gezeigt, dass die chemischen Belastungen, vor allem durch kalkaggressive Kohlensäure, zu einem verstärkten chemischen Verschleiß an den Wänden von Belebungs- und Nachklärbecken führen können. Dieser chemische Verschleiß ist nach den derzeitigen Erfahrungen auf einige Millimeter begrenzt , verlangsamt sich zur Tiefe hin und bewirkt deshalb bei entsprechender Überdeckung der Bewehrung keine Einschränkung der Gebrauchstauglichkeit der Anlage.
In den nachfolgenden Ausführungen sind die Grundlagen der Betonbelastung durch Abwasser sowie die konstruktiven, betontechnologischen und bautechnischen Maßnahmen zusammengestellt, die bei Kläranlagen zusätzlich zur ÖVBB-Richtlinie „Wasserundurchlässige Betonbauwerke – Weiße Wannen“ gelten. Die Anforderungen an die Betonzusammensetzung, Herstellung und Nachbehandlung wurden auf Basis der Betriebserfahrungen und umfangreicher Betonversuche mit Auslagerungen in Kläranlagen mit starker Belastung festgelegt und stellen den letzten Wissensstand dar. Trotzdem wird sich bei Kläranlagen mit starker chemischer Belastung ein geringer Verschleiß an den Beckenwänden nicht vermeiden lassen.