Vom Betoneisen zum Spannbeton - 100 Jahre ÖBV Band 2
Beschreibung:
Die ersten Jahre des 20. Jahrhunderts brachten für den bis dahin nicht besonders geschätzten Beton als Konstruktionsbaustoff das Ende des Experimentierens und eines, den Fortschritt einschränkenden Patentunwesens.
Erstmals in der Geschichte konnten den Anwendern für einen in seinem Tragverhalten doch sehr komplexen Verbundbaustoff einfach nachvollziehbare Bemessungsregeln nunmehr auch schon basierend auf Richtlinien der zuständigen Behörden, zur Verfügung gestellt werden.
Dadurch gestärkt war es möglich, durch eine gezielte Abstimmung der Vorteile eines druckfesten Betons mit jenen der zugfesten Eiseneinlagen, an die Substitution von Strukturen des auf einer langen Tradition basierenden Stein- und Mauerwerkbaus, aber auch des gerade erst zur Hochblüte gelangten Eisenbaus heranzugehen.
Zuerst beschränkt auf Konstruktionen, die sich für den Betonbau als besonders geeignet herausstellten, wurden im Laufe der Entwicklung - durch Einbeziehung hochwertiger Stähle und durch künstlich erzeugte Spannungszustände sowie Bereitstellung von Betonsorten einer großen Bandbreite unterschiedlichster Eigenschaften - Spannweiten überbrückt, die noch vor wenigen Jahrzehnten undenkbar waren. Heute gibt es im Bauwesen kaum ein Anwendungsgebiet, das auf den Baustoff Beton verzichten kann.