Sachstand – Nichtmetallische Bewehrung
Beschreibung:
Ein großer Teil der gebauten Welt besteht aus Stahlbeton. Das Grundprinzip des Verbundwerkstoffes, nämlich dass der Stahl die Zugkräfte bei Rissbildung aufnimmt, während der Beton die Druckbeanspruchungen überträgt, hat sich seit über 100 Jahren bewährt. Warum also werden Alternativen zur konventionellen Stahlbewehrung, wie die in diesem Sachstandsbericht behandelten nichtmetallischen Bewehrungen, intensiv erforscht und entwickelt?
Als einer der Hauptgründe kann sicherlich die Korrosionsanfälligkeit von Stahl genannt werden. Um die Stahlbewehrung vor dem Rosten zu schützen, ist eine ausreichende Betondeckung erforderlich. Die höhere Korrosionsbeständigkeit von nichtmetallischen Bewehrungen kann im Vergleich dazu nicht nur die Dauerhaftigkeit eines Bauwerks erhöhen, sondern auch die Ressourceneffizienz durch eine Verringerung der Betondeckung steigern.
Zahlreiche nichtmetallische Bewehrungen verschiedener Hersteller haben mittlerweile eine Marktreife erlangt und stehen für eine Anwendung zur Verfügung. Aufgrund der unterschiedlichen Ausführungsformen weisen diese Produkte z.T. stark unterschiedliche chemische, physikalische und mechanische Eigenschaften auf.
Es ist festzustellen, dass dies zu Unsicherheiten führt und einen Hemmschuh für die Anwendung darstellt. Dieser Bericht zielt deshalb darauf ab, Ingenieur:innen ein umfassendes Verständnis zu den nichtmetallischen Bewehrungen zu vermitteln. Dazu finden die Leser:innen im ÖBV-Sachstand „Nichtmetallische Bewehrung“ eine Synthese aus Forschungsergebnissen, Fallstudien und praktischen Erfahrungen vor.