Heft 42 - Einführung in die neue Richtlinie "Schlitzwände"
Beschreibung:
Die Technik zur platzsparenden Herstellung tief in das Grundwasser reichender wasserdichter Bauwerke hat sich seit den ersten Überlegungen und Versuchen zur Ausführung flüssigkeitsgestützter Wände vor ca. 60 Jahren durch Prof. Veder rasant entwickelt. War es vorher nur möglich, solche Bauwerke in geböschten Baugruben mit späterer Hinterfüllung oder als geschalte Konstruktionen im Schutze von gepölzten Schächten - beides mit begleitenden Grundwasserabsenkungsmaßnahmen - herzustellen, ist es dem heutigen Stand der Technik entsprechend möglich, wasserdichte Betonbauwerke im Grundwasser mit integrierten Baugrubenwänden auszuführen.
Aufgrund der sehr rasch wachsenden Bedeutung der Schlitzwände für die Herstellung unterirdischer Bauwerke in den städtischen Ballungsgebieten wurden in den verschiedensten Ländern Ausführungsnormen über die Herstellung von Schlitzwänden geschaffen, in Österreich wurde z.B. die ÖNORM B 4450 im Jahre 1974 herausgegeben.
Weder in diesen Normen noch in der in Kürze erscheinenden Euronorm EN 1538 - Schlitzwände - werden Angaben über die Wasserdichtigkeit von Schlitzwänden gemacht. Auch in der ÖNORM B 4452 Dichtwände - sind keine detaillierten Regelungen hinsichtlich der Wasserundurchlässigkeit dichter Stahibetonschlitzwände enthalten.
Mit der Herausgabe der ÖVBB-Richtlinie „Dichte Schlitzwände" wird die vorhandene Lücke geschlossen und ein umfassendes Konzept zur zielsicheren Herstellung dichter Schlitzwandbauwerke vorgestellt.