Richtlinie "Ausbildung von Tunnelentwässerung"
Beschreibung:
In nicht druckwasserhaltend ausgeführten Tunneln muss in der Regel das nachsickernde Wasser über ein primäres und sekundäres Entwässerungssystem gefasst und in den Vorfluter abgeführt werden. In der Vergangenheit wurde der Ausbildung der Elemente dieses Entwässerungssystems leider oft zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet. Schäden durch verschlossene Drainageleitungen und daraus resultierender Wasserstau oder Undichtheiten führten zu aufwendigen Unterhaltarbeiten, kostspieligen Instandsetzungsmaßnahmen und Ertüchtigungen.
Ausgehend von Erhebungen an österreichischen Tunneln im Rahmen einer Diplomarbeit, hat eine Gruppe von im Tunnelbau tätigen Betreibern, Planern und Ausführenden, im Rahmen eines Arbeitskreises der Österreichischen Vereinigung für Beton- und Bautechnik bereits im Juli 2001 einen Gründruck zur Richtlinie "Ausbildung von Tunnelentwässerungen" erarbeitet. Auf den Gründruck folgende Anregungen und neuere Forschungsergebnisse sind anschließend in der jetzt vorliegenden Richtlinie zusammengeführt worden.
Mit relativ einfachen Maßnahmen lässt sich ein Großteil der Entwässerungssysteme fachgerecht ausführen. Schwierige Verhältnisse werden aber auch in Zukunft ein gebündeltes Wissen an Hydrologie, Geologie, Chemie und Bauingenieurwesen erfordern. Wir hoffen, dass die Richtlinie „Ausbildung von Tunnelentwässerungen" dazu beiträgt, dass die Zusammenhänge besser verständlich werden und die Entwässerung in Zukunft genauso detailliert geplant und ausgeführt wird, wie andere Elemente unserer Tunnel. Damit sollte es möglich werden, dass die Elemente des Entwässerungssystems, wie der gesamte Tunnel, über 100 Jahre ohne außergewöhnliche Unterhaltarbeiten ihren Dienst tun.