Richtlinie "Bohrpfähle"
Beschreibung:
Der ÖVBB-Arbeitskreis der Sektion "Gründungstechnik" hat mit der Richtlinie „Bohrpfähle“ praxisnahe Regeln für die Konstruktion und Anwendung dieser bewährten Baumethode gegeben. Im Kapitel „Anwendungsbereich“ werden die Verfahrensgrenzen der gebräuchlichsten Bohrverfahren angeführ und als Novum Anforderungs- und Konstruktionsklassen für ,dichte‘ überschnittene Bohrpfahlwände definiert.
Analog zur Richtlinie „Dichte Schlitzwände“ werden die Anforderungsklassen je nach Wasserdruckhöhe und Konstruktionsklasse eingeteilt und beginnen mit A3 als dichteste Klasse, aufsteigend bis A6.
Ein großes Kapitel in der Richtlinie ist dem Bohrpfahlbeton gewidmet. Seit Einführung der ÖNORM B 4710-1 wurden gehäuft Absetz- und Wasserabsonderungserscheinungen an Pfahlköpfen festgestellt. Die in dieser Richtlinie vorgelegten Betonstandards für Pfahlbeton berücksichtigen die besonderen Anforderungen an einen Bohrpfahlbeton, wie geringe Wasserabsonderung, erforderlicher Mehlkorngehalt etc. Bei Anwendung der in dieser Richtlinie vorgegebenen Betonstandards sollten diese oben genannten Probleme weitestgehend unterbunden werden können. Unter besonders ungünstigen Umständen (z.B. bindiger Boden, große Pfahltiefen) kann das Auftreten der genannten Probleme jedoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Im Hinblick auf eine Überprüfung der Pfahlbetoneigenschaften hat sich der Filterpressenversuch als geeignet erwiesen, die Angabe eines Grenzwertes der Wasserabsonderung ist nach derzeitigem Kenntnisstand noch nicht möglich.
Ob für den Planer in der Ausschreibung oder für die Ingenieure in der Ausführung - die Richtlinie „Bohrpfähle“ soll ein praxisnaher Leitfaden für die aktuelle Bohrpfahltechnik sein.
In diesem Paket sind die Erläuterungen dazu von Fachleuten, die an der Erstellung dieser Richtlinie mitgewirkt haben, enthalten.