Heft 35 - Einführung in die neue Richtlinie "Spritzbeton - Ausgabe 1998"
Beschreibung:
Die Richtlinie „Spritzbeton - Teil 1, Anwendung" des österreichischen Betonvereins wurde vor genau 10 Jahren im Jänner 1989 herausgegeben und war zu diesem Zeitpunkt das erste umfassende Regelwerk auf diesem Fachgebiet. Die Richtlinie wurde im Juni 1991 durch den „Teil 2, Prüfverfahren" ergänzt und hat sich in ihrem hauptsächlichen Einsatzgebiet Hohlraumbau in Österreich und international sehr gut bewährt.
Der Grund für eine Neubearbeitung war daher weniger die Beseitigung von Fehlern und die Zusammenlegung der Teile 1 und 2, als vielmehr die Einarbeitung der in der Zwischenzeit neu entwickelten Technologie der alkalifreien Erstarrungsbeschleunigung.
Bei dieser Technologie wird die erforderliche Erstarrungsbeschleunigung und Frühfestigkeitsentwicklung ohne zusätzliche Beigabe von Alkalien erreicht. Damit ist die Alkalität des Spritzbetons der eines normalen Betons gleichzusetzen. Diese ursprünglich im Hinblick auf die Arbeitshygiene und Umweltverträglichkeit entwickelte Technologie bewirkt auch eine wesentliche Verbesserung der Spritzbetonqualität und Dauerhaftigkeit. Die gleichzeitig neu entwickelten Spritz-Bindemittel und Verfahren zur Spritzbetonherstellung ermöglichen einen auf die jeweiligen Baustellenverhältnisse abgestimmten Einsatz und damit einen hohen Grad an Wirtschaftlichkeit. Es gibt zwar nach wie vor kein ideales Verfahren zur Herstellung von Spritzbeton, aus den Baustellenanforderungen und Randbedingungen kann das jeweilige optimale Verfahren ausgewählt werden. Besonders die Verwendung von Spritz-Bindemitteln sichert die jederzeit freie Verfügbarkeit von frischem Spritzmischgut in der benötigten Menge.
Die neue Spritzbetontechnologie hat bei praktisch allen österreichischen Tunnelbaustellen eine hohe Akzeptanz gefunden und sich gut bewährt. Alle dazu erforderlichen Anforderungen, Prüfungen und Prüfverfahren sind in den 14 Abschnitten der neuen Richtlinie „Spritzbeton" des österreichischen Betonvereins verankert.