Gründruck Merkblatt "CO2 Klassen für Beton"
Beschreibung:
Die Dekarbonisierung und damit die Reduktion der „CO2-Emissionen" (Treibhausemissionen, Global Warming Potential, GWP) im Bauwesen ist wesentlicher Bestandteil zur Erreichung der Klimaziele. Alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette sind gefordert, einen Beitrag zur Dekarbonisierung bei der Planung, der Herstellung, dem Betrieb und Rückbau von Bauwerken zu leisten.
Der Baustoff Beton spielt dabei aufgrund seiner weitverbreiteten Nutzung eine zentrale Rolle. Die CO2-Emissionen, die vom Produkt Beton ausgehen, müssen, sowohl bei der Herstellung und Lieferung der Ausgangsstoffe für Beton als auch bei der Produktion und dem Transport reduziert werden.
Dies umfasst technologische Innovationen bei den Ausgangsstoffen, bei der Betonzusammensetzung, Materialeffizienz und klimaverträgliche Produktionsverfahren und Transporte.
Ein maßgeblicher Anteil der CO2-Emissionen bei Beton ist dem Bindemittel Zement zuzuschreiben. Sowohl die Zementsorte wie auch die Zementmenge (Bindemittelmenge) haben derzeit den wesentlichsten Einfluss auf das GWP von Beton. Gleichzeitig ist zu berücksichtigen, dass gewisse Eigenschaften des Betons (Druckfestigkeit, Widerstand gegen Umwelteinflüsse) an bestimmte Zementsorten und Zementmengen (Bindemittelmengen) gebunden sind.
Um die Zusammenhänge der Anforderungen an den Beton und die damit verbundenen Einflüsse auf das GWP des Betons transparent und quantifizierbar zu machen, definiert das vorliegende ÖBV-Merkblatt sogenannte „CO2-Klassen für Beton".
Für eine umfassende Beurteilung ist die gesamte Betrachtung des Lebenszyklus (A1 – C4) erforderlich. Die CO2 Klassen betrachten die Module A1 – A3 und bilden damit eine wesentliche Grundlage zur Gesamtbeurteilung des Lebenszyklus eines Bauteils oder Bauwerks.
Das Merkblatt legt dafür erstmals für Österreich sogenannte Branchenreferenzwerte mit daraus abgeleiteten CO2-Klassen für Beton für bestimmte Druckfestigkeitsklassen fest. Gleichzeitig bietet es eine Orientierung für Bauherren, Planer und Ausschreibende zur derzeitigen Verfügbarkeit der CO2-Klassen in Abhängigkeit des Anwendungsgebietes Hochbau bzw. Tiefbau und der Betondruckfestigkeitsklasse.
Die in diesem Merkblatt enthaltenden CO2-Klassen und die verwendeten Ansätze für die Ermittlung der Branchenreferenzwerte orientieren sich an den bereits absehbaren zukünftigen normativen Vorgaben für die Festlegung derartiger CO2-Klassen für Beton. Damit sollte eine Kontinuität sichergestellt sein, wenn CO2-Klassen für Beton in naher Zukunft normativ verankert werden.
Die in diesem ÖBV-Merkblatt definierten CO2-Klassen für Beton werden einen entscheidenden Beitrag zur Transparenz liefern, die Maßnahmen zur Dekarbonisierung des Baustoffes Beton quantifizierbar machen und die Ausschreibung von CO2-reduzierten Betonen wesentlich erleichtern.