Gründruck Richtlinie "Schildvortrieb"
Beschreibung:
Die Idee für die Gründung eines eigenen Arbeitskreises, der sich mit den Fragen des Schildvortriebes im Leitungsbau auseinandersetzt, reicht in das Jahr 2001 zurück. Nach etlichen Beratungen, der Ausarbeitung eines grundlegenden Arbeitspapiers, dem Sammeln von praktischen Erfahrungen mit Projekten in Österreich und dem Studium der verfügbaren Grundlagen, wurde in der ÖVBB die Einsetzung des Arbeitskreises „Schildvortrieb“ beschlossen. Durch die Einbeziehung von Vertretern dreier Bauinstitutionen, der Österreichischen Vereinigung für Beton- und Bautechnik (ÖVBB), der Forschungsgesellschaft Straße, Schiene, Verkehr (FSV) sowie des Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereins (ÖIAV) war die breite Basis eines konsensualen Regelwerkes auf technischem Letztstand sichergestellt.
Die nunmehr vorliegende Richtlinie Schildvortrieb ist die erste dieser Art in Österreich. Der Tunnelvortrieb mit Schildmaschinen stellt im Traditionsland der NATM ein relativ junges Feld unter den maschinellen Vortrieben dar. Der erfolgreiche erstmalige Einsatz einer Schildmaschine für den U-Bahn-Vortrieb der verlängerten U-Bahnlinie U1 unter dem Kagraner Platz im 22. Wiener Gemeindebezirk im Jahre 2002 öffnete den Weg für zahlreiche weitere Anwendungen dieser für Österreich neuen Technologie, die zu Anfang des 19. Jahrhundert in England mit dem 1818 patentierten Schild von Marc Isambard Brunel (1769-1849) zur Unterquerung der Themse ihren Ausgang nahm.
Mit der Richtlinie Schildvortrieb wurde unter Mitwirkung von Vertretern der Auftraggeber, der Behörden, der Planer, der ausführenden Unternehmen, der Maschinenhersteller, der Prüf- und Forschungsanstalten und der Universitäten ein praxisorientiertes Regelwerk nach aktuellem Stand der Entwicklung erarbeitet. Aufgrund des dynamischen Charakters dieser modernen Vortriebsverfahren wurde auf innovationshemmende Einengungen verzichtet.